Die Geschichte der Ortschaft Söhlde
Das Dorf gehörte zur Go Eggelsen. Diese kam 1446 endgültig zur Burg Steinbrück. Durch die Stiftsfehde fiel 1523 das Amt Steinbrück an Braunschweig. Im Kriege des Markgrafen Albrecht von Brandenburg-Kulmbach gegen Herzog Heinrich d.J. wurde am 20. Juni 1553 Söhlde durch die Raubscharen des Markgrafen niedergebrannt. 1592 gab es dort 4 Ackerleute, 8 Halbspänner und 72 Kotsassen. Das Amt Steinbrück kam 1643 an Hildesheim zurück. Am 19. Februar 1644 wurde in Söhlde ein Meierding gehalten. Zu den an das Amt Steinbrück zu leistenden Diensten gehörten u.a. die Saat-Tage. Jeder Einwohner, der Pferde hielt, musste in der Saatzeit einen Tag mit dem Pfluge dienen oder 8 Gotegroschen (96 Pfennig) bezahlen. In der Erntezeit hatte jeder Einwohner 5 Tage Erntedienst zu leisten oder für jeden Tag 48 Pfennig zu entrichten.
Südlich von Söhlde steigt leicht gewellt der Söhlder Berg (148 m) an. Er besteht aus den Kalksteinen des Cenomans und Turons. Im Jahre 1815 kam der Glaser Christoph Behrens aus Großlafferde durch Heirat nach Söhlde, wo er Gast- und Landwirt wurde und nebenbei sein Glaserhandwerk weiter betrieb. Dabei entdeckte er, dass die geschabten Steine aus dem Kreiderücken sich vorzüglich zur Herstellung von Kitt eigneten. Behrens errichtete um 1820 die erste von Windkraft getriebene Kreidemühle und wurde so Begründer der blühenden Söhlder Kreideindustrie. Über ein Dutzend Kreidemühlen wurden für die Verarbeitung der Steine zu Schlämmkreide erbaut. Die Windkraft ist später durch die Elektrizität abgelöst worden. Eine Kreidemühle, eine so genannte Bockmühle, ist zum Andenken stehen geblieben. Die Bedeutung der Söhlder Kreide ist seit Ausfall der Kreidewerke auf Rügen ständig gestiegen. Die Ortschaft führt deshalb 3 Kreidemühlen in ihrem Wappen.